Geht es euch auch so, ihr lest “light” auf einem Produkt und sofort meldet euer Gehirn: “Das ist bestimmt gesünder!”? Nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen Anderen vermittelt der Aufdruck “light” genau diesen Eindruck. Oft genug hab ich mich minutenlang vor dem Kühlregal im Supermarkt wieder gefunden und Nährwertetiketten verglichen. Meine Schlussfolgerung: es gibt wohl “light” Produkte die ich wieder kaufen würde und welche, die wohl nur mein schlechtes Gewissen beruhigen wollen. (Wenn ich so etwas beim Essen überhaupt hätte…)
1. Den Light-Titel verdient sich meistens nur eine einzige Zutat
Ein Hersteller darf seinem Produkt den light-Titel verleihen, sobald nur eine einzige Zutat reduziert wurde. Das kann zum Beispiel Salz sein, Fett, Zucker oder auch Alkohol (habt ihr schon mal light-Bier probiert? Ich persönlich fühle mich hier geschmacklich eher einem April-Scherz ausgesetzt). Ist ein Produkt “light” weil es vergleichsweise wenig Salz enthält, kann das für jemanden mit
Bluthochdruck durchaus von Bedeutung sein. Um zu wissen ob es mir mit Fett und Zucker auf den Blutzucker (oder die Bikinifigur) schlägt, bleibt mir aber wieder nur der detaillierte Blick aufs Nährwertetikett.
2. Fettreduziert vs. light - ein kleiner aber feiner Unterschied
Hier ein kleines Beispiel dazu: Ein Blick in die National-Nutrition-Database hat mir verraten, dass 100g von Naturjoghurt in normaler Fettstufe u.a. folgende Inhaltsstoffe liefert:
Naturjogurt, Vollmilch, 100 g :
61 kcal, 4,66 g Zucker, 3,25 g Fett
Naturjogurt, Fettreduzierte Milch, 100 g:
63 kcal, 7,04 g Zucker, 1,5 g Fett
Sein fettreduziertes Double bringt eindeutig weniger Fett auf die Waage, doch sein süßer Geschmack hat es verraten: Es wurde mit knapp ⅓ mehr Zucker angereichert, um es geschmacklich auf Höhe seines naturbelassenen Zwillings zu bringen. Fettreduziert ist anscheinend nicht gleich das, was das Gehirn (oder der Blutzucker) unter “light” versteht. Der Blick aufs Etikett bleibt mir wieder nicht erspart. Die Light-Produkte haben noch einige Tricks mehr auf Lager, die mich weiterhin grübelt vor den Supermarkt-Regalen verweilen lassen.
3. Viel Luft um Nichts?
Egal welcher Inhaltsstoff in einem Light-Produkt verringert wurde, einen reduzierten Preis habe ich dafür bisher nur selten gefunden. Dabei enthalten Light-Produkte tatsächlich manchmal weniger Produkt als wir für unser Geld erwarten. Light-Butter oder auch Light-Quark wird oft mit Luft aufgeschlagen, um mit der halben Menge Masse eine normalgroße Verpackung zu füllen. Mein Gewissen lässt sich von diesem Marketing-
Schmäh ab und zu immer noch einwickeln. Daher verspeise ich auch oft gleich die doppelte Menge meiner Portion. Ist doch gesünder, oder? Und sollte ich mal doch an meine normale Portion halten, kommt mein Hunger jedenfalls schneller zurück. Luft macht wohl nicht so wirklich satt.
Light-Produkte sind für mich nur dann sinnvoll, wenn sie sowohl
weniger Fett und Zucker enthalten. Ich bleibe wohl daher nachwievor bei meinem Nicht-Light-Naturjoghurt aus entrahmte Milch und meinem Nicht-Light Magerquark. Davon muss ich wenigstens nicht die doppelte Portion essen.
Wenn ihr noch mehr Tipps braucht was wirklich hinter den Produkt-Aufschriften verbirgt, findet ihr hier eine kleine, hilfreiche Übersicht:
Kennst du Light-Produkte die mehr Schummelpartie als Echt sind? Dann hinterlasse uns doch einen Kommentar über ein Light-Produkt des Grauens oder dein Lieblings-Light-Produkt!
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